Paintings, Sketches, Explorations (1982-1987)


Das Studium an der Kölner FH brachte damals für uns "Angewandte" den Kontakt zu den freien Künstlern mit sich. Bildhauerei, Goldschmiede, Metallwerkstatt, natürlich die Malerei und Grafik (Litho, Siebdruck) – es gab eine Fülle von Anregungen jenseits des Studiengangs der visuellen Kommunikation.


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Unschwer zu erkennen: dieser Möbelversuch entstand später aus einem der Paintings.



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Dieses Bild verdient ein paar Worte. Als geborener Linkshänder hörte ich den Satz verdammt oft. "Gib das schöne Händchen" war der Beginn einer aufoktruierten Umstrukturierung, denn als es in die Schule ging, schrieb ich mit der linken Hand spiegelverkehrt, um mir nicht selbst die Kreide von der Schultafel zu wischen. Das Problem war, dass ich lange nicht verstand, dass andere ein Problem damit hatten. Für mich war beides gleich, mein Hirn spiegelte vollautomatisch.



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Aus der letzten Phase des Studiums: Ideen, aus einer Motor/Fahrwerk-Einheit verschiedene Modelle durch modulare Bauweise zu schaffen.



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Vorarbeiten an Konzept und Umsetzung meiner Examensarbeit 1985. Es ging um die Lesbarkeit der "Armaturenbretter" in Automobilen. Der Opel Kadett GSI und ein Artikel von Michael Stirm in der "Form" war die Anregung. Es kamen LCD- oder Digitaldisplays in Mode, die neben anderen Spielereien die Geschwindigkeit als Zahl darstellten (Citroen machte das mit dem "Lupentacho" schon lange). Damit fehlt jedoch Anfang und Ende, also ein Bezugspunkt für das intuitive Erfassen der Wertigkeit der Zahl. Nicht umsonst war und ist der runde Tachometer so schnell zu begreifen: man kann der Winkelstellung des Zeigers nach kurzer Eingewöhnung den dazu gehörenden km/h-Wert zuordnen. Der alte "Bandtacho", der den Gewindigkeitsfortschritt auf einer Walze wie ein Band von links nach rechts "wachsen ließ", war ein Schritt in Richtung meiner Idee – und ein im Fernsehen flüchtig erfasster Blick auf einen der ersten Macs. Im Grunde nutzte ich die Möglichkeiten der LCD-Displays, nun 2 oder mehr Bänder platzsparend untereinander anzuordnen. Und damit war ich bei der Analogie des Lesens – "2 Zeilen voll sind 200 km/h". Simpel.

Ich hatte keinen leichten Stand damit, in aller Regel wurden Corporate Designs und Anzeigenkampagnen für fiktive Unternehmen zum Abschluß vorgelegt. Es reichte dann auch nur für eine Zwei.

Eine kleine Anekdote am Rande: die Ideen stellte ich einem Herrn vor, der in einer Autozeitschrift per Inserat junge Designer für die Gestaltung jener neuen, GSI-typischen Digital-Tachos suchte. Etwa 1989, als ich wegen der Entwicklung des Rollers für Erwachsene mit einem Patentanwalt zu tun hatte, stellte sich heraus, das dieser Herr meine Ideen bei just diesem Anwalt zum Patent angemeldet hatte. Kein Wunder, dass ich damals nichts mehr von meiner Jobbewerbung hörte. Auch deshalb mache ich mir hier die Mühe, das zu beschreiben. Also: die Idee wurde Anfang 1985 in der FH Köln als Abschlußarbeit veröffentlicht.

Update 7/2013: Hier habe ich das Prinzip einmal animiert. Für Gimmicks wie Farbenwechsel bei Speedlimitüberschreitung oder eine eingearbeitete Ganganzeige reichen meine Fähigkeiten aber leider nicht.


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1985 war Zakspeed in der Formel 1. Ich fand es toll, dass ein deutsches Team den Mut hatte, dort bestehen zu wollen. Mit den damaligen Turbomotoren hatte man allerdings Leistungsprobleme. Ich maßte mir an, eine Idee nach Niederzissen zu schicken: ein Elektromotor sollte dem Turbolader über das berüchtigte Turboloch hinweghelfen. In einem Telefonat mit Norbert Kreyer erfuhr ich allerdings, dass das Reglement solchen Ansätzen einen Riegel vorschob. Irgendwo laß ich nun, dass man heute mit diesem Ansatz noch einen Schritt weiter geht. Wenn der Elektromotor dem Turbo auf die Sprünge hilft, kann der Turbo – einmal auf Drehzahl gekommen – auch Energie an den Elektromotor als Generator zurückgeben. Genial!


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