Die Jazz Werbeagentur ist Geschichte.


Doch die Erinnerung an spannende Entdeckungen und Begegnungen mit vielen interessanten Menschen lebt weiter.

Noch während der letzten Monate meines Studiums der visuellen Kommunikation gründete ich 1984 in Köln das Atelier für Gestaltung. 1999 plante ich die Gründung einer Agentur und entdeckte, als ich einen Namen dafür suchte, Keith Jarretts Beschreibung des Jazzens: „Jazz ist ein innerlich ablaufender Prozess, der sich als ein andauerndes Entdecken manifestiert“.

Wow! Besteht das Leben nicht ehedem aus andauerndem Entdecken? Sind wir etwa alle Jazzer?

Jedenfalls fand ich, dass meine Agentur „Jazz Werbeagentur“ heißen soll. Und bis jetzt hat mich der der Name immer darin unterstützt auf Entdeckungsreise zu gehen, unabhängig von eventuellen „Erfolgen“. Sie zählen nicht auf dem Weg der Entdeckung und stellen sich bei entsprechender Neugier und Hingabe von selbst ein. Zumindest im Inneren.

Aber auch die Entdeckung äußerer Bereiche war ja damals nicht so einfach. Erstaunlich, dass es erst gute 20 Jahre her ist, dass man die Bibliothek bemühen mußte um z. B. das Grundprinzip des Zweitakters zu entdecken. Oder gar Menschen fragen mußte, die sich – hatte man Glück und war man freundlich genug –, ein Blatt Papier und eine Stunde Zeit nahmen und so die erste Neugier stillten.

Doch so hat jede Generation ihre Herausforderungen. Als das Modell T ab 1913 auf Fließbändern gefertigt wurde (das habe ich jetzt gegoogelt; die Fließband-Idee kam Henry wohl im Schlachthof), verschwanden alte Anforderungen und neue entstanden. Ruhestand und Altwerden, das erkennt man schnell wenn es so weit ist, sind ebenso unumkehrbare Herausforderungen.

Bei dieser – nunmehr privaten – Website geht es also um das was ich für entdeckenswert hielt und halte. Um einen Teil meiner Geschichten und Neugierden. Wie z. B. die Jazzwerbeagentur, die der Einfachheit halber weiter für diese Website steht, obwohl sie nur noch erzählen kann.

Werner Stahl, Mai 2018




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